Politiker waren mehr als drei Wochen in Haft Kuba lässt inhaftierte Tschechen frei

Havanna (AP). Nach über drei Wochen in kubanischer Haft sind zwei tschechische Politiker aus der Haft entlassen worden. Der tschechische Ex-Finanzminister und Abgeordnete Ivan Pilip und der ehemalige Studentenführer Jan Bubenik, die am 12. Januar nach einem Treffen mit Dissidenten festgenommen worden waren, wurden am Montag in Havanna auf freien Fuß gesetzt.

Unmittelbar vor der Freilassung hatte sich der kubanische Außenminister Felipe Perez Roque mit mehreren ausländischen Botschaftern und Vertretern der Interparlamentarischen Union getroffen. An der Zusammenkunft im Außenministerium nahmen unter anderem die Botschafter von Mexiko, Schweden und Großbritannien teil sowie der Generalsekretär der Interparlamentarischen Union, Anders Johnson, der in dem Fall vermittelte.

In Anwesenheit der Diplomaten unterzeichneten die Tschechen eine Erklärung. Darin gaben sie zu, die kubanischen Gesetze nicht gekannt und mit dem Treffen gebrochen zu haben, wie der Chilene Juan Pablo Letelier von der Interparlamentarischen Union mitteilte. Anschließend verließen sie das Ministerium in Begleitung von Johnson und Letelier.

Kuba hatte den beiden Politikern vorgeworfen, sie hätten die Dissidenten im Interesse der USA getroffen und damit die Sicherheit Kubas gefährdet. Johnson war während seiner Vermittlungsbemühungen mehrmals mit Staatschef Fidel Castro zusammengekommen. Dieser hatte am Samstag eine Entschuldigung für den Vorfall gefordert.

Die Beziehungen zwischen Havanna und Prag waren bereits in den vergangenen Monaten gespannt. Tschechien hatte vergangenes Jahr zusammen mit Polen bei den UN eine Resolution eingebracht hatte, in der die Menschenrechtslage auf Kuba verurteilt wurde. Die Resolution wurde in Genf angenommen.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort