Stichwahl über neuen kroatischen Präsidenten Konservativer Kandidat liegt in Umfragen vorn
Zagreb (AP). Knapp zwei Monate nach dem Tod von Präsident Franjo Tudjman fällt in Kroatien am Montag in einer Stichwahl die Entscheidung über den neuen Staatschef. Zur Wahl stehen Stipe Mesic von der konservativen Volkspartei und der Sozialliberale Drazen Budisa.
Mesic gewann im ersten Wahlgang am 24. Januar mit 41 Prozent der Stimmen, Budisa wurde Zweiter mit 28 Prozent. Beide stehen für einen westlichen Kurs und ein Ende der autoritären Staatsführung.
In einer am Samstag in der Tageszeitung "Jutarnji" veröffentlichten Umfrage lag Mesic mit 44 Prozent der Stimmen vorn; Budisa kam auf 41 Prozent. Eine Befragung der Zeitung "Vecernji list" sah Mesic mit neun Prozentpunkten Abstand in Führung.
Mesic war der letzte Präsident Jugoslawiens, bevor Kroatien aus dem Vielvölkerstaat austrat und der Unabhängigkeitskrieg begann. Budisa ist einer der beiden Führer der Mitte-links-Koalition aus Sozialdemokraten (SDP) und Sozialliberaler Partei (HSLS), die bereits die Parlamentswahl am 3. Januar gewann. Inhaltlich liegen die Bewerber nah beieinander: Beide nennen Wirtschaftsreformen, die Integration in die westliche Gemeinschaft und gute Beziehungen mit den Nachbarländern als ihre Ziele.
Rund 4,2 Millionen Kroaten sind bei der Wahl stimmberechtigt. Die Wahllokale öffnen um 7.00 Uhr.
