Kommunen zahlen die Zeche für Kita-Ausbau

Wie groß die Not der Kommunen beim Ausbau der Kinderbetreuung ist, zeigt die jüngste Idee aus diesem Jahr, wonach sich zwei Familien einen Kita-Platz teilen sollen. Das mag in wenigen Einzelfällen funktionieren, ist aber als Mittel gegen die ab Sommer drohende Klagewelle der Eltern eine absurde Idee. Die Chancen der Eltern, die privat eine Betreuung organisieren müssen oder nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, einen Schadensersatz gegen die Kommunen durchzusetzen, sind sehr gut. Das sagen nicht nur Anwälte, sondern räumen hinter vorgehaltener Hand auch die Verantwortlichen in den Kommunen ein. Das heißt, die Kommunen werden so oder so die Zeche für den Kita-Ausbau zahlen müssen.

Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die fehlenden Kapazitäten bei der Kinderbetreuung auch mit pragmatischen Lösungen auszugleichen. Wenn nicht jedes Kind einen Haken in der Kita hat, lässt sich das verschmerzen; auch bei einigen Quadratmetern Spielfläche mehr oder weniger lässt sich ein Auge zudrücken. Doch bei Sicherheits- und Hygienefragen dürfen ebenso wenig Abstriche gemacht werden, wie bei der pädagogischen Qualität.

(qua)
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