Arbeitslose von Bündnis für Arbeit enttäuscht Kombilohn kein Mittel gegen Abbau der Massenarbeitslosigkeit

Hannover (dpa). Arbeitslosen-Initiativen in Deutschland sind von den Ergebnissen des Bündnisses für Arbeit bisher enttäuscht. "Alle kurzfristigen Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Ein Ansatz für einen echten Erfolg zur Schaffung von Millionen neuer Jobs ist nicht erkennbar", sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Arbeitslosenprojekte in Niedersachsen, Klaus Kittler, in einem dpa-Gespräch in Hannover.

Staatlich subventionierte Niedriglohn-Jobs würden als mögliches Mittel zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit maßlos überschätzt, sagte Kittler. "Die Behauptung, damit könnten massenhaft Arbeitsplätze geschaffen werden, lassen sich bisher nicht belegen. Die Jubelschreie, da könnten hunderttausende von Stellen geschaffen werden, sind durch die einschlägigen Wirtschaftsinstitute längst wieder relativiert worden."

Bereits jetzt gebe es eine ganze Reihe dieser so genannten Kombilohn-Modelle. "In Niedersachsen haben wir nach der jüngsten Statistik knapp 400 000 Arbeitslose, aber nur rund 10 000 bis 12 000 Teilnehmer an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Da fangen die vorhandenen Kombilohnmodelle gerade mal zwei oder drei Prozent der Arbeitslosen auf", sagte Kittler.

Die Rente mit 60 beurteilte Kittler positiv. "Ich bin schon dafür, solche Modelle zu fahren. So weit ich Untersuchungen kenne, werden in der Tat verstärkt Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt für Jüngere geschaffen, wenn ältere Arbeitnehmer vorzeitig in Ruhestand gehen können."

(RPO Archiv)
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