Greenpeace kündigt Proteste an Kohlekraftwerk Datteln IV wird CO2-Mehremissionen verursachen

Berlin · Neuen Berichten zufolge wird die geplante Inbetriebnahme von Datteln IV wohl zusätzliche CO2-Emissionen freisetzen. Und zwar auch, wenn im Gegenzug andere Kohlekraftwerke vom Netz gehen.

Die CO2-Emissionen werden durch Datteln IV wohl doch steigen, auch wenn andere Kraftwerke dafür vom Netz gehen. (Symbolbild)

Die CO2-Emissionen werden durch Datteln IV wohl doch steigen, auch wenn andere Kraftwerke dafür vom Netz gehen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Uwe Anspach

Zusätzliche CO2-Emissionen werden durch Datteln IV entstehen, trotz der Abschaltung anderer Kraftwerke mit gleicher Leistung. „Diese Mehremissionen liegen bei ungefähr zehn Millionen Tonnen CO2 über die gesamte Laufzeit des Kraftwerks", sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums der Berliner „tageszeitung“ laut Vorabmeldung vom Montag. Greenpeace kündigte umfassende Proteste gegen das Kraftwerk an.

Die höheren Emissionen lägen daran, „dass Datteln IV als neues, effizienteres Kraftwerk mehr Volllaststunden haben wird als alte Kraftwerke“, sagte der Sprecher des Umweltministeriums. Auch das Wirtschaftsministerium bestätigte der „taz“, dass es zu einem zusätzlichen CO2-Ausstoß kommen könnte, nannte aber auf Anfrage keine Zahl.

Um insgesamt steigende Emissionen zu verhindern, will die Bundesregierung nun mehr Kohlekraftwerke stilllegen als derzeit vorgesehen. „Wir werden im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes sicherstellen, dass diese Mehremissionen in vollem Umfang ausgeglichen werden“, teilte das Umweltministerium der „taz“ mit. Es werde durch die Inbetriebnahme von Datteln IV „daher keine Tonne CO2 zusätzlich zum vereinbarten Ausstiegspfad ausgestoßen“.

Es sei völlig offensichtlich, dass dieses Kraftwerk jetzt zum Brennpunkt der Klimabewegung werde, sagte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser: „Mit der Entscheidung zu Datteln IV provoziert die Bundesregierung kaltschnäuzig all die Menschen, die endlich entschlossene Schritte gegen die Klimakrise fordern.“

Kaiser sagte, der Widerstand gegen ein weiteres Steinkohlekraftwerk reiche weit über Deutschland hinaus: „Der finnische Uniper-Mehrheitseigner Fortum wird kaum tatenlos zuschauen, wie in Datteln sein Ruf als fortschrittlicher Konzern verheizt wird.“

(ala/AFP)
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