Klimaschutz, ja – später

Sie sind einsam und enttäuscht, die Rufer, die im Wüstenstaat Katar von der UN-Klimakonferenz tragfähige Ergebnisse haben wollten. Ein lauer Minimalkompromiss, mehr kam nicht heraus. Die EU und ihre wenigen Verbündeten sollen erst einmal weitermachen und ihre Emissionen senken, der Rest der Welt schaut weiter zu, wie das Eis schmilzt, die Unwetter zunehmen und die Temperatur weit über das beherrschbare Maß hinaus steigt.

Wenn sich die Europäer wenigstens einig wären. Aber ausgerechnet das Gastgeberland der nächsten Klimakonferenz, Polen, legt sich bei einer der unsäglich komplizierten Finanz- und Vertragsfragen zum Kyoto-Protokoll quer. Der ehemalige Ostblock-Staat möchte die ihm einst zugestandenen Emissionsmengen aus längst vergangenen Industriekombinat-Zeiten weiter nutzen oder mit ihnen handeln.

Von der viel gerühmten deutschen Vorreiterrolle war in Doha wenig zu spüren, Umweltminister Peter Altmaier ist fraglos von der Energiewende stark beansprucht. Das Klima vergisst aber nichts, spätestens 2013 muss die EU liefern.

(RP)
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