Kleine Philosophen

Philosophie an der Grundschule? So spinnert, wie das für manchen klingen mag, ist der Vorstoß der Grünen in NRW nicht. Denn es sollen ja nicht Sechsjährige Platon lesen. "Philosophie" ist ein hohes Wort für all die kniffligen Fragen, die sich auch Kinder stellen: Wie man sich gegenüber anderen verhält, zum Beispiel, was Glück ist und wie die Welt entstand. Mit solchen Fragen fängt Bildung an.

Es trifft zu, dass all das auch in Religion besprochen wird. Das soll auch so bleiben. Inzwischen sind aber nun mal die Konfessionslosen die drittgrößte Gruppe an den Grundschulen, vor den Muslimen. Für sie ein Angebot zu schaffen, ist richtig. Auch wenn sie derzeit häufig im Religionsunterricht mitlaufen - lieber Unterricht als betreute Freistunden, werden sich viele Eltern denken. "Religion oder nichts" aber geht an der Realität 2017 vorbei.

Wichtig ist, dass der Philosophie-Unterricht nicht zum Dauerparkplatz für all die muslimischen Kinder wird, für die es wegen Lehrermangels noch keinen islamischen Religionsunterricht gibt. Dann wäre die Philosophie nur eine weitere Billiglösung.

(fvo)
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