Klagen der Städte endlich ernst nehmen

Noch ist die Hilfsbereitschaft groß. Überall in NRW unterstützen haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen die zu uns gelangten Flüchtlinge darin, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Keine leichte Aufgabe angesichts des herannahenden Winters. Doch dicke Decken und heißer Tee für diejenigen, die in Leichtbau-Zelten untergebracht sind, dürften hierzulande wohl kein Problem darstellen.

Die entscheidende Frage lautet: Welche Perspektive haben diese Menschen? Sie wollen auf Dauer eine vernünftige Unterkunft, wollen Arbeit und Geld verdienen und für ihre Kinder eine ordentliche (Schul-)Ausbildung. Das stellt das Land vor immense Aufgaben, auf die es gar nicht eingerichtet ist. Deswegen wird in Zukunft viel Improvisation erforderlich sein.

Derweil mehren sich die Hilferufe aus den Städten und Gemeinden. Viele Kommunen sind inzwischen am Ende ihrer Möglichkeiten; der Zuzug weiterer Flüchtlinge ist kaum noch zu verkraften. Die Städte appellieren in ihrer Not an das Land, das Land zeigt auf den Bund und dieser wiederum auf Europa. Die Hilflosigkeit ist groß. Doch so geht es nicht weiter. Die Klagen der Kommunen, die die Hauptlast tragen, müssen endlich ernst genommen werden.

(hüw)
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