Klage der Polizei entzaubert Jägers Image

NRW-Innenminister Ralf Jäger genoss bislang bei der NRW-Polizei einen hervorragenden Ruf. Anders als sein Vorgänger, der Jura-Professor Ingo Wolf (FDP), sucht der SPD-Politiker immer wieder den Kontakt zur Basis. Mit seinen Schwerpunkt-Aktionen gegen Raser, Einbrecher, die kriminelle Rocker-Szene und Salafisten hat er sich den Ruf eines wachsamen und energisch durchgreifenden "roten Sheriffs" erworben.

Die Polizeigewerkschaften begleiteten Jägers öffentlichkeitswirksame Einsätze meist wohlwollend. Jetzt ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit vorerst beendet. Mit ihrer Musterklage gegen die Abgeltung der Bereitschaftszeiten setzt die Gewerkschaft der Polizei den Minister unter Druck. Ein Imageschaden, der Jäger wehtut – schließlich ist die Argumentation der Polizisten glasklar nachvollziehbar.

Ein Bereitschaftsdienst, der heimatfern in Uniform absolviert wird, hat mit gemütlichem Freizeitvergnügen wenig zu tun. Die Beamten sitzen dabei nicht mit einer Flasche Bier am Würstchengrill, sondern sind stets startbereit. Was Dienst ist, muss auch als Dienst abgegolten werden. Es ist unfair, den Polizisten die angemessene Vergütung ihrer strapaziösen Arbeitszeiten zu verwehren.

(RP)
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