Kirchenschließungen - traurig, aber notwendig

Jede Profanierung und Entwidmung ist für eine Gemeinde schmerzhaft. Der Abschied erzeugt oftmals Wut, Trauer und Enttäuschung. Verständlich ist das. Verbindet man als gläubiger Christ mit seiner Kirche doch wichtige und emotionale Momente. Die Taufe der Kinder. Die Erstkommunion. Die Hochzeit. Einen Trauergottesdienst.

Das alles wird einem aber durch eine Kirchenschließung nicht genommen. Die Erinnerungen bleiben erhalten - die schönen wie die traurigen. Die Gesellschaft wandelt sich. Und dem muss auch die Kirche Rechnung tragen. Wenn immer weniger Menschen die Gottesdienste besuchen und zum Teil vor leeren Bänken gepredigt wird, darf man der Kirche nicht vorwerfen, dass sie Gotteshäuser schließt, in die keiner mehr geht.

Das ist sogar vernünftig und notwendig. Das Geld, das man in den Unterhalt und in aufwendige Instandhaltungen der Gebäude stecken müsste, ist anderswo besser aufgehoben. Nämlich in der seelsorgerischen Arbeit in den Gemeinden. Daher sollte man diesen gesellschaftlichen und kirchlichen Wandel auch als Chance begreifen. Denn nirgends ist Kirche lebendiger, intensiver und greifbarer als dort, wo Menschen füreinander da sind.

(csh)
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