Kims Amoklauf

Säbelrasseln kann man das Getöse des nordkoreanischen Steinzeitkommunismus nicht mehr nennen. Es gleicht eher den Vorbereitungen für einen Amoklauf apokalyptischen Ausmaßes. Am Anfang ließ sich noch vermuten, dass die Militärs als die wahren Strippenzieher des Landes über Kim Jong Uns Signale der Öffnung und Liberalisierung schwer in Aufregung geraten waren, weshalb der neue, junge Machthaber die Karte der Kriegsdrohungen ausspielte, um die Nomenklatur wieder hinter sich zu versammeln. Doch die Weisung "Feuer frei" für Atomwaffen gegen die USA zeugt nur noch von verweigerter Realitätswahrnehmung.

Getrieben von Verfolgungswahn taumelt Kims Nordkorea in einem Zustand der Unzurechnungsfähigkeit. Jetzt sind die Ordnungsmächte gefordert. Das sind die USA, Russland und vor allem China. Peking leidet selbst unter dem Komplex, vom Westen nicht ernst genug genommen zu werden. Jetzt muss es zeigen, dass sich die Welt auf das Verantwortungsgefühl und Geschick der Führung des Milliarden-Volkes verlassen kann.

(RP)
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