Nairobi Kenia bombardiert Extremistenlager in Somalia

Nairobi · Kenias Luftwaffe hat am Wochenende Vergeltung für das Massaker an einer Universität geübt und zwei Lager der radikal-islamischen Al-Schabaab-Miliz in Somalia bombardiert. Kampfjets hätten am Sonntag die Extremisten-Stellungen in der somalischen Grenzregion Gedo angegriffen, teilte ein Sprecher des kenianischen Militärs mit. Die beiden Lager seien komplett zerstört worden, das zeigten Luftaufnahmen des Militärs. Von Seiten der Islamisten hieß es hingegen: Kein Lager sei angegriffen worden. Eine unabhängige Bestätigung war nicht zu erhalten, die Grenzregion Gedo ist nur schwer zu erreichen.

Die Bombardierung war der erste größere Angriff auf die Extremisten, seit diese am Donnerstag an der Universität in Garissa ein Massaker angerichtet hatten. 148 Menschen wurden getötet, die meisten von ihnen waren christliche Studenten. Garissa liegt rund 200 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt.

Es war nicht der erste Anschlag der Al-Schabaab-Miliz in Kenia. In den vergangenen zwei Jahren wurden bei Anschlägen der Extremisten rund 400 Menschen getötet. Nach eigener Darstellung will Al Schabaab Vergeltung für den Einsatz kenianischer Soldaten im Nachbarland Somalia üben und Rache für die angeblich schlechte Behandlung von Muslimen in Kenia nehmen.

Die kenianische Armee ist an einem Militäreinsatz der Afrikanischen Union gegen die Extremisten in Somalia beteiligt und versucht, das Einsickern von Extremisten und Waffen über die 700 Kilometer lange Grenze zu unterbinden.

(rtr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort