In einem Interview der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag) erklärte Thierse: "Das sage ich ausdrücklich in alle Richtungen." Es sei in diesen Tagen schon sehr viel geredet worden. Deswegen sei es notwendig, für eine gewisse Zeit zunächst einmal zu schweigen. "Zu den fundamentalen menschheitlichen Einsichten gehört es, dass wir der Toten durch Schweigen gedenken. Ich halte es für angemessen, der Toten zu gedenken, um uns dann der Debatte über Konsequenzen zu stellen. Deswegen wäre es sinnvoll, wenn die Bundestagsdebatte im Mai oder spätestens Anfang Juni stattfände."

Es müsse eine gemeinschaftliche Antworten gefunden werden, sagte Thierse. "Ich bin sehr für eine Bundestagsdebatte zu diesem Thema. Ich bitte flehentlich darum, dass diese Bundestagsdebatte nicht in kleinkarierten parteipolitischen Vorwürfen endet. Sie helfen niemandem. Sie werden dem Andenken der Toten überhaupt nicht gerecht."