Karstadt-Tod auf Raten

Mehr als einmal sind bei Karstadt neue Eigentümer und neue Manager eingezogen. Allen gemein ist, dass sie die Schuld für die Misere des Warenhauskonzerns bei anderen suchen, nie bei sich selbst. Diesmal sind Stadtobere die Missetäter, die die Innenstädte nicht attraktiv genug gemacht haben. Die Wahrheit ist: Große Teile von Karstadt sind für keine Innenstadt gut genug, weil die Filialen überdimensioniert sind und das Sortiment falsch ausgewählt ist.

An der verkorksten Lage ist vor allem Karstadt selbst schuld. Das Unternehmen stirbt einen Tod auf Raten, und das wird den Arbeitnehmern in nur scheinbar erträglichen Dosen vermittelt. Seit Monaten verhandeln Karstadt und Verdi, seit Monaten verlangen die Gewerkschafter ein Zukunftskonzept, seit Monaten gibt es im Gegenzug fast ausschließlich Sparprogramme und Schließungsankündigungen. Unter solchen Voraussetzungen ist es schleierhaft, wie Karstadt je wieder erfolgreich arbeiten soll. Aber vielleicht haben René Benko und Co. ja auch kein Interesse am Handel. Das sollten sie dann aber auch klar sagen.

(RP)
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