Kampf um Banken

Europas Banken brauchen frisches Kapital. Das lässt sich aber nicht aus dem Ärmel schütteln, und deshalb hält sich der Protest der Branche gegen eine Zwangs-Kapitalspritze auch in Grenzen – sieht man mal von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ab. Für den Schweizer muss es ein Alptraum sein, dass er am Ende seiner Karriere als Vorstandschef noch in die Gefahr gerät, sich Vorschriften vom Staat machen lassen zu müssen.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, daran haben beide Seiten Schuld. Die einen sind die Staaten, die sich mit Hilfe der Banken als Anleihen-Käufer über Jahre hemmungslos verschuldet haben. Die Banken auf der anderen Seite verdienten damit gutes Geld – so lange, wie Staatspapiere ein geringes Risiko darstellten. Vermutlich haben sie darauf gezählt, dass Europas Staatengemeinschaft in Person des Steuerzahlers am Ende den Kopf hinhält und sie sauber aus dem Schlamassel herauskommen. Das war eine fatale Fehleinschätzung.

Am Ende steht allerdings wie fast immer in den vergangenen Monaten auch diese Erkenntnis: Die Dramatik wäre nicht nötig gewesen, hätten sich Europas Politiker nur viel schneller zu einem Schuldenschnitt für Griechenland durchgerungen.

(RP)
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