Justiz ermittelt weiter gegen Strauss-Kahn

New York/Paris (dapd) Die Anwälte der mutmaßlichen Nötigungsopfer des ehemaligen IWF-Direktors Dominique Strauss-Kahn haben sich mit den verantwortlichen Staatsanwälten in New York getroffen. Eine New Yorker Hotelangestellte und die französische Schriftstellerin Tristane Banon werfen dem Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds unabhängig voneinander versuchte Vergewaltigung vor.

Einzelheiten des zweieinhalbstündigen Gesprächs im Büro des Bezirksstaatsanwalts in Manhattan wurden nicht bekannt. Der Anwalt des Zimmermädchens, Kenneth Thompson, sagte lediglich, er wolle Gerechtigkeit für seine Mandantin.

Die Glaubwürdigkeit der Hotelangestellten war zuletzt in Zweifel gezogen worden, nachdem die Staatsanwaltschaft von mehreren Falschaussagen der Frau berichtet hatte. Nach Informationen der Zeitung "New York Times" soll die 32-Jährige zudem Verbindungen zu Straftätern unterhalten haben. "Die Wahrheit ist, dass sie in diesem Raum sexuell angegriffen wurde. Wir wollen, dass sie ihre Version der Geschichte erzählen kann, und wir wollen, dass Dominique Strauss-Kahn für das zur Rechenschaft gezogen wird, was er ihr angetan hat", sagte Thompson. "Wir hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt."

Dem Vernehmen nach informierte Banons Anwalt David Koubbi die New Yorker Staatsanwälte bei dem Treffen am Dienstag über die in Frankreich gegen Strauss-Kahn vorgebrachten Vorwürfe.

François Hollande, einer der französischen Präsidentschaftskandidaten, hat gestern in Paris zu den Vorwürfen von Tristane Banon gegen Dominique Strauss-Kahn ausgesagt. Er habe von der mutmaßlichen versuchten Vergewaltigung gewusst, sagte ein Anwalt der Schriftstellerin.

(RP)
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