Persönlich Joshua Wong und Nathan Law . . . forderten China heraus

Die zwei aus der "Regenschirm-Bewegung" bekannten Hongkonger Studentenaktivisten Joshua Wong (links) und Nathan Law sind nach zwei Monaten aus der Haft entlassen worden. Das berichtete der Sender RTHK. Die beiden waren mit ihrem Mitstreiter Alex Chow im August wegen ihrer Beteiligung an wochenlangen prodemokratischen Protesten im Jahr 2014 zu Haftstrafen sechs und acht Monaten verurteilt worden. Die von Wong und Law angeführten Proteste richteten sich damals gegen die Beschlüsse der chinesischen Regierung, 2017 zwar erstmals direkte Wahlen in Hongkong zu erlauben, den Wählern aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verbieten. Mit ihren Demonstrationen legte die Bewegung Hongkong für fast 80 Tage lahm. Zunächst wurden die zwei von einem unteren Gericht nur zu Sozialarbeit verurteilt. Als die beiden Studenten diese Auflagen erfüllt hatten, rollte das Hongkonger Justizministerium den Fall neu auf. Ergebnis: Gefängnis. Mit diesem anscheinend abgekarteten Spiel hatte die Regierung weltweit Empörung und weitere Proteste in der Region ausgelöst. Die beiden Studenten hatten Berufung gegen das Urteil eingelegt, bislang war allerdings nicht viel passiert. Gestern kamen der 21-jährige Wong und der 24-jährige Law gegen eine Kaution von umgerechnet 5500 Euro frei, zunächst aber nur bis zu ihrer Berufungsanhörung am 7. November. Zudem mussten die beiden ihre Reisedokumente abgeben und sind verpflichtet, sich einmal pro Woche bei der Polizei zu melden. Darüber hinaus wurde noch rund ein Dutzend weitere Aktivisten festgenommen, was auch als Zeichen verstanden wurde, dass Peking seinen Einfluss auf die ehemalige britische Kolonie weiter ausbaut. Ihr Mitstreiter Alex Chow sitzt weiter im Gefängnis. Er hat im Gegensatz zu den beiden keine Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Sebastian Esch

(RP)
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