In den 1970er Jahren kannte jeder Wellensittich-Freund die Jod-S 11-Körnchen, die den Liebling vor dem Schilddrüsentod bewahren sollten. Aber auch für Menschen können Jodtabletten nützlich sein. Zum Beispiel, wenn das benachbarte Atomkraftwerk undicht ist, wie in Belgien mit Tihangeund Doel zu befürchten. Dann sättigen die Jodtabletten die Schilddrüse so, dass sie keine Radioaktivität mehr aufnehmen kann.
Bitte beachten: Die Tabletten müssen in weiser Voraussicht vor dem Atomunfall eingenommen werden. Acht Stunden danach wirken sie kaum noch. In den 1950er Jahren kannte jeder in den USA die "Duck and Cover"-Kampagne. Kopf einziehen und Verstecken sollte vor dem atomaren Erstschlag schützen.
GrevenbroichJodtablette: Bei Atom-Gau ins Wahllokal
11.000 Jodtabletten für Minderjährige und Schwangere sind für Grevenbroich bereitgestellt worden. Bei einem schweren Atomkraftunfall in Belgien sollen sie in den Wahllokalen in den Bezirken der Betroffenen abgeholt werden.
Mensch GladbachMit der Jodtablette gegen den Stimmungs-Tsunami
Borussia gewinnt ein paar Mal nicht - schon ist für viele völlig klar: Der Trainer bringt's nicht. Esel? Saublöd! Flüchtlinge? Kriminell! Tihange? Lebensgefährlich! Eine ganze Stadt hat Temperatur. Rasch ansteigend und schwer zu beherrschen.
AtomkraftGladbach hat 133.000 Jodtabletten bestellt
Aus Sorge vor einem möglichen Reaktorunfall wollen Belgien und die Niederlande Jodtabletten an Bürger verteilen. Auch Mönchengladbach hat bereits entsprechende Notfallkonzepte erarbeitet. Nun erwartet die Stadt einen klaren Erlass vom Land.
Nach der Reaktorkatastrophe in Japan besteht auch in Deutschland Angst vor Verstrahlung. Die Einnahme von Jodtabletten ist aber nicht ratsam. Die Rader bewahren Ruhe, in den Apotheken gibt es kaum Anfragen.
Die Bürgerinitiative Mut und der BUND rufen für Montag zu einer Mahnwache auf dem alten Markt auf. Der Hildener Apotheker Jürgen Wunderlich hat Jod-Tabletten für Qiagen-Mitarbeiter in Japan produziert.
LeverkusenExperte: Jodtablette ist als Strahlenschutz hier nicht nötig
Zwischen die Hiobsbotschaften zu Japan mischen sich zaghafte gute Nachrichten: etwa, dass Bayer sein Hilfspaket für Japan geschnürt hat. Der Konzern spendet als Soforthilfe 880 000 Euro an das japanische Rote Kreuz.