Berlin Jedes sechste Kind lebt im Krieg

Berlin · Jedes sechste Kind lebt laut einer Studie der Hilfsorganisation Save the Children in Kriegs- und Konfliktregionen. Das seien 375 Millionen Kinder und 75 Prozent mehr als vor 20 Jahren, teilte die Organisation gestern in Berlin mit. Die Anzahl der getöteten und verletzten Kinder sei in den vergangenen zehn Jahren um 300 Prozent gestiegen. Zudem dauern die Konflikte den Angaben zufolge immer länger an, und direkte Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser nehmen zu.

Das Leben in Syrien, Afghanistan und Somalia war 2016 den Angaben zufolge für Kinder am gefährlichsten. Die Mehrzahl der von Konflikten betroffenen Kinder weltweit lebt jedoch in Asien. An zweiter Stelle folgt Afrika. "Mädchen und Jungen werden getötet oder verstümmelt, als Kindersoldaten rekrutiert, sexuell missbraucht, entführt, sie werden Opfer von Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser, oder ihnen wird humanitäre Hilfe verweigert", heißt es. Es sei schockierend, dass immer mehr Kinder in Konfliktgebieten aufwüchsen und den schwersten Formen von Gewalt ausgesetzt seien.

Die Organisation prangerte die Taktiken der Konfliktparteien an. Dazu zählen den Angaben zufolge zum Beispiel Kinder, die als Selbstmordattentäter eingesetzt werden. Save the Children forderte von den Konfliktparteien, aktiv zu werden: "Kinder vor Gefahren schützen, internationale Vereinbarungen und Rechtsnormen einhalten, Verstöße gegen das internationale Völkerrecht ahnden" und "seelische Folgen für Kinder mindern".

(kna)
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