Frankfurt/M. Jean-Claude Juncker lobt Europa-Politiker Kohl

Frankfurt/M. · Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker versteht Europapolitik als Friedenspolitik. In Bezug auf den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) sagte der Luxemburger, es sei "ein dummer Satz", dass der Kohlsche Friedensgedanke heute in Europa nicht mehr trüge. Der Friedensgedanke sei "das Bewegungsgesetz der europäischen Integration". An seinem ersten Arbeitstag im neuen Amt stellte Juncker gestern in Frankfurt Kohls Buch "Aus Sorge um Europa" vor. Der EU-Kommissionspräsident bezeichnete Kohl als Freund und - neben dem Franzosen Jacques Delors - auch als politisches Vorbild.

Helmut Kohl stellt neues Buch "Aus Sorge um Europa - Ein Appell" vor
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Helmut Kohl stellt neues Buch "Aus Sorge um Europa - Ein Appell" vor

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Der Altkanzler (1982-1998), der seit seinem Sturz vor sechseinhalb Jahren nur noch schwer sprechen kann, wurde von seiner zweiten Ehefrau, Maike Richter-Kohl, begleitet. Der 84-Jährige unterstrich mit Blick auf seine Kriegserinnerungen, er habe nie aufgehört, an Europa zu glauben. Auch deshalb müsse Europa "wieder eine Herzensangelegenheit der Menschen" werden.

Kohl machte zudem die rot-grüne Regierung seines SPD-Nachfolgers Gerhard Schröder für die Schuldenkrise in Europa verantwortlich, weil sie Griechenland zu früh in die Eurozone aufgenommen und mit Frankreich den Euro-Stabilitätspakt verletzt habe.

(RP)
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