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Juncker ist genau der Richtige für den Job

Meinung · Ein Europäer von gestern kann die EU nicht fit für die Welt von morgen machen: Das ist der Kern der Kritik am neuen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. Das ist Unsinn. Nirgendwo ist Erfahrung wichtiger für den Erfolg als auf dem EU-Parkett. Juncker war 18 Jahre Premier Luxemburgs, hat als Eurogruppenchef während der Schuldenkrise eine Schlüsselrolle gespielt. Kaum einer beherrscht wie er die Kunst des Kompromisses - ohne den in Brüssel nichts voran geht.

Und: Juncker braucht keine falschen Rücksichten zu nehmen, weil er nach einer Amtszeit im Rentenalter ist und nicht auf seine Wiederwahl schielen muss. Er ist zudem ein geübter Brückenbauer. Europa braucht dringend einen Versöhner, der die durch die Schuldenkrise entstandenen Risse zwischen Spar-Verfechtern im Norden und Solidaritäts-Rufern im Süden kitten kann. Wenn Juncker klug agiert, hat er das Potenzial dazu. Juncker träumt nicht von den Vereinigten Staaten von Europa, weil er weiß, dass die Bürger das nicht wollen. Er will die gemeinsame Währung mit einer Wirtschaftsregierung und einem Budget für die Eurozone stabilisieren. Juncker ist Realist mit einem Blick fürs Machbare. Man könnte auch sagen: Er ist genau der Richtige für den Job.

(RP)
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