Israels Waldbrände unter Kontrolle

Haifa (RP) Dank eines internationalen Großeinsatzes hat Israel die Waldbrände im Norden des Landes offenbar eindämmen können. Dutzende ausländische Löschflugzeuge waren gestern im Kampf gegen die Wald- und Buschfeuer im Karmelgebirge im Einsatz. Wie die Regierung mitteilte, waren die Einsatzkräfte am vierten Tag des Feuers, das rund 5000 Hektar Wald zerstört hat, "kurz davor, die Brände vollständig zu bändigen".

"Ich hoffe, dass wir in einigen Stunden fertig sind", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jizchak Aharonowitsch. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, es gebe nur noch drei kleinere aktive Brandherde. Für den Abend wurde zudem Regen in der Region erwartet. Mit zur Wende im Kampf gegen die Flammen trug ein Jumbo-Jet der US-Firma Evergreen bei, der am Morgen die internationale Flotte verstärkt hatte. Das größte Löschflugzeug der Welt kann bis zu acht Tonnen Löschmittel aufnehmen.

Insgesamt waren 35 Flugzeuge und Helikopter im Einsatz, darunter 24 aus dem Ausland. Die israelische Regierung zog gestern ihren Aufruf an die internationale Gemeinschaft zur Entsendung weiterer Löschflugzeuge zurück. Angesichts der Erfolge der eingesetzten Flotte bestehe kein weiterer Bedarf, sagte der Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Mark Regev. Israel schätze jedoch sehr die Hilfsbereitschaft der kontaktierten Länder.

Am Boden bemühten sich rund 450 israelische Feuerwehrleute, unterstützt von 100 bulgarischen und jordanischen Kollegen, die Brände im Karmel-Nationalpark unter Kontrolle zu bekommen. Auch 20 palästinensische Feuerwehrleute mit vier Löschfahrzeugen waren im Einsatz. Netanjahu dankte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ausdrücklich für die Hilfe.

Die israelische Polizei nahm am Samstag zwei Jugendliche unter dem Verdacht fest, die Waldbrände "fahrlässig ausgelöst" zu haben. Die beiden Brüder aus dem von arabischen Israelis bewohnten Dorf Isfija sollen nach einem Picknick auf einer Waldlichtung ein Lagerfeuer nicht richtig gelöscht haben. In den Flammen starben 41 Menschen.

(Rheinische Post)
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