Bagdad/Washington Islamisten im Irak prahlen mit ihren Gräueltaten

Bagdad/Washington · Als Reaktion auf die Eskalation im Irak haben die USA Kriegsschiffe in den Persischen Golf entsandt. Der Flugzeugträger "George H.W. Bush" sollte dort gestern eintreffen. Begleitet werde das Schiff von einem mit Raketen bestückten Kreuzer und einem Zerstörer. Damit sollte Präsident Barack Obama weitere Flexibilität gegeben werden, sollten militärische Optionen nötig werden, um das Leben von Bürgern und Interessen der USA zu schützen.

Islamisten im Irak prahlen mit ihren Gräueltaten
Foto: ap

Die Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (Isis) hat sich vor allem in der westirakischen Provinz Anbar und im Norden zwischen Mossul und Bagdad festgesetzt. Mit der Kontrolle über die drei großen Autobahnen nördlich von Bagdad sei die Kurdenregion an der Grenze zur Türkei vom Rest des Iraks abgeschnitten, berichtete die "New York Times".

Mit zahlreichen Videos und Fotos grausamer Exekutionen führen die Islamisten ihren Kampf auch im Internet. Nachdem die irakische Armee und kurdische Soldaten den Vormarsch der Dschihadisten gebietsweise stoppen konnten, verbreitet Isis zunehmend Bilder ihrer Gräueltaten in sozialen Netzwerken wie Twitter und Youtube. Dabei werden etwa Erschießungen und Auspeitschungen gezeigt.

Isis erhält mittlerweile Unterstützung auch von Anhängern des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Die vor allem aus dessen Baath-Partei hervorgegangene Nakschbandi-Miliz habe an der Seite von Isis Mossul erobert, berichtete die britische BBC. Die Miliz kämpfte im Irak-Krieg gegen die US-Truppen, später gegen die irakische und kurdische Armee. Auch andere Gruppen wie die kurdisch-islamistische "Ansar al Islam" ("Unterstützer des Islam") und die nationalistische "Dschaisch al Mudschahedin" ("Armee der heiligen Krieger") sind im Irak vertreten.

(dpa)
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