Mossul IS-Anführer für tot erklärt

Mossul · Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte beruft sich auf Informanten.

Der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al Bagdadi, ist nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte tot. Es sei allerdings unklar, wann und wie al Bagdadi gestorben sei. Die in London ansässige oppositionsnahe Organisation stützt sich auf Aktivisten und Informanten in Syrien. Ihre Angaben können in der Regel von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es könne den Tod al Bagdadis nicht bestätigen.

Allerdings hatte auch Moskau erst kürzlich den Tod des IS-Anführers verkündet. Das russische Verteidigungsministerium hatte Mitte Juni erklärt, es überprüfe Hinweise, dass al Bagdadi bei einem russischen Luftangriff nahe der syrischen IS-Hochburg Rakka ums Leben gekommen sei. Demnach bombardierte die russische Luftwaffe am 28. Mai ein Treffen von Anführern der IS-Miliz südlich von Rakka.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft den Konfliktparteien unterdessen im Kampf um die nordirakische Stadt Mossul schwerste Verbrechen an der Zivilbevölkerung vor. "In einigen Fällen könnten diese Menschenrechtsverletzungen Kriegsverbrechen darstellen", heißt es in einem Bericht. Der IS habe Zivilisten aus umliegenden Dörfern in den umkämpften Westteil der Stadt gebracht, um sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Gleichzeitig hätten aber irakische Streitkräfte und die US-geführten Koalitionstruppen Waffen eingesetzt, "die in bevölkerungsreichen Gegenden niemals eingesetzt werden dürfen". Darüber hinaus hinderte der IS Zivilisten "mittels verschweißter Türen und Sprengfallen" an der Flucht. Bei Widerstand seien viele getötet worden.

(RP)
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