Nagelprobe Irak: Raketenverschrottung geht weiter

Bagdad (rpo). An diesem Sonntag will der Irak sechs weitere Kurzstreckenraketen zerstören. Bereits Samstag waren vier Raketen unter UN-Aufsicht verschrottet worden.

Dies teilte der Abteilungsleiter im irakischen Informationsminister, Odai el Taie, in Bagdad mit. Am Samstag waren erstmals vier Raketen dieses Typs in einer Militärindustrieanlage in El Tadschi (20 Kilometer nördlich von Bagdad) unter Aufsicht der UN-Waffenkontrollmission im Irak (UNMOVIC) verschrottet worden.

Mit dem Beginn der Al-Samoud-Zerstörung folgte der Irak im letzten Moment einer ultimativen Frist von UN-Chefwaffenkontrolleur Hans Blix. Insgesamt muss der Irak rund 100 Raketen sowie sämtliche Komponenten, Triebwerke, Gusskammern, Treibstoffe, Baupläne und Software-Dokumente vernichten.

Die Al-Samoud-2 war von Blix für unzulässig erklärt worden, weil einige Exemplare dieser Rakete bei Tests die erlaubte Reichweite von 150 Kilometern überschritten hatten. Irakische Offizielle hatten die Entscheidung zunächst als "ungerecht" bezeichnet. Die internationale Gemeinschaft betrachtete jedoch ihre Befolgung als Nagelprobe für die Abrüstungsbereitschaft des Irak.

UNMOVIC und irakische Experten einigten sich am Samstag auf einen Zeit- und Arbeitsplan für die Raketenvernichtung. Details wurden nicht bekannt. Es wurde auch keine Frist für die Beendigung dieser Aufgabe gestellt. "Es hängt von den Irakern ab, in welchem Grade sie das Tempo der Verschrottung noch erhöhen", erklärte UNMOVIC-Vizechef Dimitri Perricos am Samstagabend auf einer Pressekonferenz in Bagdad.

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