US-Präsident trifft in Prag mit Havel zusammen Irak-Krieg: Bush hofft auf deutschen Beitrag

Prag (rpo). Im Falle eines Irak-Krieges erwarten die USA die Unterstützung durch die NATO-Staaten und auch Deutschland. Das erklärte der US-Präsident George W. Bush auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Havel in Prag.

Wir begrüßen die wachsende Einigkeit Europas", sagte Bush in der tschechischen Hauptstadt vor Teilnehmern eines "Jugendgipfeltreffens". Ein selbstbewusstes starkes Europa sei "gut für die Welt".

Vor diesem Hintergrund unterstützten die USA auch von ganzem Herzen die geplante Erweiterung des westlichen Bündnisses um sieben Staaten, fuhr Bush fort, der sich zur Teilnahme am NATO-Gipfel in Prag aufhält. Er sprach von einer kühnen, historischen Entscheidung, "die für Millionen Menschen Sicherheit garantiert". Jede junge Demokratie, die Mitglied in der NATO werden wolle, solle in der Allianz willkommen geheißen werden - vorausgesetzt, sie sei auch bereit, Verantwortung zu teilen.

Bush: Hussein muss mit ernsten Konsequenzen rechnen

Auch Russland werde von der vorgesehenen Ausweitung nach Osten profitieren, weil sie der Region mehr Stabilität bringe, sagte Bush weiter. Das werde er seinem Freund, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, beim für Freitag geplanten Treffen in St. Petersburg auch noch einmal sagen.

Zum Irak-Konflikt bekräftigte Bush, Präsident Saddam Hussein müsse sich auf "ernsteste Konsequenzen" einrichten, sollte er seinen Kurs der "Täuschung" fortsetzen. "Wir werden Saddam nicht erlauben, Nationen, die den Frieden wollen, zu erpressen oder zu terrorisieren", unterstrich der Präsident, der vor seiner Rede mit dem türkischen Präsidenten Ahmet Necdet Sezer zusammengetroffen war. Ziel der USA sei es, den Frieden durch Abrüstung des Irak zu sichern. "Sei es freiwillig oder mit Gewalt - dieses Ziel wird erreicht", sagte Bush.

Angesichts neuer Bedrohungen setzte sich Bush für eine Neustrukturierung der militärischen Kapazitäten der NATO ein. Sie müsse schneller und leichter einsetzbar sein. Europa brauche mehr Spezialeinheiten, Präzisionswaffen und eine modernere Kommandostruktur.

(RPO Archiv)
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