Paris Mehr als 20 Staaten gegen den IS

Paris · In Paris wird das gemeinsame Vorgehen gegen die Terrormiliz beraten.

Irak-Konferenz: Mehr als 20 Staaten gegen den IS
Foto: afp, LE/MR

Gegen den Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak bildet sich internationaler Widerstand. Aus Sicht der Beteiligten gibt es keine Zeit zu verlieren. "Der Kampf der Iraker gegen die Terroristen ist auch unserer", betonte der französische Präsident François Holland - eine Aussage, die alle Vertreter der mehr als 20 Staaten teilten, die sich gestern zur Irak-Konferenz in Paris versammelt hatten.

Das brutale Video von der Enthauptung des britischen Entwicklungshelfers David Haines hatte nicht nur Gastgeber Hollande am Wochenende noch einmal deutlich gemacht, wie dringend eine Reaktion auf die Gewalttaten der sunnitischen Extremisten ist. Den IS-Milizen steht die neu gebildete irakische Regierung gegenüber, die die offizielle Unterstützung einer breiten Koalition aus arabischen Nachbarstaaten, Europäern, den USA und Russland hat. Auch mit militärischen Mitteln solle der neuen Führung in Bagdad geholfen werden, schreibt die Abschlusserklärung von Paris ausdrücklich fest.

Doch der Aufforderung des irakischen Präsidenten Fuad Massum, die IS-Stellungen so bald wie möglich aus der Luft anzugreifen, kam - außer den schon aktiven USA - kein Teilnehmer nach. Auch Hollande will erst entscheiden, wenn Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian heute aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zurückkehrt. Von dort stiegen bereits französische Aufklärungsjets Richtung Irak auf.

Andere Länder wie Deutschland setzen auf Waffenlieferungen an die Kurden, um ihren Teil der Militärhilfe zu leisten. "Viele andere Staaten sind noch unentschieden, in welcher Weise sie sich durch militärische Ausrüstung oder Ausbildung oder Beteiligung an Luftschlägen engagieren werden", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach der Konferenz.

Laut Steinmeier einigten sich die Konferenzteilnehmer aber darauf, auch gegen die Finanzquellen des IS vorzugehen. Dazu werde es bald eine Initiative aus Bahrain geben, kündigte der französische Außenminister Laurent Fabius an.

Schon am Freitag wollen sich die Teilnehmer der Pariser Konferenz in größerer Runde am Rande des UN-Sicherheitsrats wiedertreffen. Dann dürfte es auch erneut um einen Einsatz gegen den IS in Syrien gehen, den Obama angekündigt hatte.

(RP)
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