Inklusion benötigt Mittel

Behinderte und nichtbehinderte Kinder sollen in NRW künftig gemeinsam lernen. Das schreibt eine UN-Behindertenrechtskonvention vor, an der es nichts zu rütteln gibt. Bei der Umsetzung steht das Land vor einer Herkulesaufgabe. Eltern, Lehrer und Behindertenverbände haben Vorbehalte und Sorgen. Können die behinderten Kinder in den neuen Klassen optimal gefördert werden? Andere fragen sich, ob die Ausbildung der nichtbehinderten Schüler unter der Inklusion leidet. Fest steht: Ein Unterricht, der allen gerecht wird, kann nur durch sonderpädagogisch geschulte Lehrer und in geeigneten Räumen erteilt werden. Zusätzliches Personal und die Umbauten werden viel Geld kosten. Nach den bisherigen Planungen von Rot-Grün soll die Belastung bei den Schulträgern, also den Kommunen, hängenbleiben.

Schon jetzt ist klar, dass das nicht so bleiben kann. Den Städten und Gemeinden fehlt das Geld, die inklusionsbedingten Investitionen selbst zu schultern. Eine Klage vor dem Landesverfassungsgericht wegen des Verstoßes gegen das Konnexitätsprinzip (wer bestellt, bezahlt) könnte Aussicht auf Erfolg haben. Doch nicht nur deshalb sollte Rot-Grün seine Haltung überdenken. Wenn die Inklusion gelingen soll, müssen die Kommunen mitziehen. Ein Grundsatzstreit über die Finanzierung würgt den Motor ab, ehe er richtig ans Laufen gekommen ist.

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(RP)
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