Manöver im Grenzgebiet sollen stattfinden Indien hält an harter Linie gegen Pakistan fest

Neu-Delhi (rpo). Im Konflikt um das von beiden Ländern beanspruchte Himalaja-Territorium Kaschmir hält Indien an seiner harten Linie gegenüber Pakistan fest. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General Sunderajan Padmanabhan, betonte am Freitag auf einer Pressekonferenz in Neu-Delhi, dass Indien auf einen konventionellen Krieg gegen Pakistan vorbereitet sei.

Gleichzeitig erklärte Verteidigungsminister George Fernandes, die geplanten Manöver im Grenzgebiet würden trotz der erhöhten Spannungen stattfinden.

Die Lage an der Grenze zu Pakistan sei sehr gespannt, erklärte General Padmanabhan. Die Entscheidung über einen konventionellen Krieg liege aber bei den Regierungen. Der General betonte, Indien lehne einen Erstschlag mit Atomwaffen ab. Die Atomwaffen seien für die Abschreckung, nicht für den Krieg gedacht, sagte Padmanabhan. Er wollte sich nicht zu den Ende des Monats geplanten Manövern äußern. In den Jahren 1987 und 1998 hatten solche Manöver zu einem pakistanischen Truppenaufmarsch und erhöhter Kriegsgefahr geführt.

Das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan hat sich nach dem Überfall auf das indische Parlament Mitte Dezember drastisch verschlechtert. Beide Staaten haben ihre Truppen an der Grenze massiv verstärkt, in Kaschmir kommt es täglich zu Artilleriegefechten. Indien macht den pakistanischen Geheimdienst ISI und in Pakistan ansässige islamische Organisationen für den Überfall auf das Parlament und die Anschläge in Kaschmir verantwortlich. Dies weist die Regierung in Islamabad zurück. Sie weigerte sich sogar, die bei dem Anschlag getöteten Attentäter in Pakistan bestatten zu lassen. Deshalb wurden die Leichen am Freitag auf einem moslimischen Friedhof in Neu-Delhi beigesetzt.

Keine Verletzten bei Granatenexplosion

Eine offenbar von Rebellen auf ein indisches Militärfahrzeug abgefeuerte Granate verfehlte am Freitag ihr Ziel und explodierte stattdessen auf dem schwer bewachten Gelände des Obersten Gerichtshofs in Srinagar, der Sommerresidenz des indischen Teils von Kaschmir. Dabei wurde niemand verwundet, doch starben bei anderen Scharmützeln in Kaschmir sechs Rebellen und eine Zivilperson.

Der pakistanische Staatschef General Pervez Musharraf wird seine lang erwartete Rede über die Bekämpfung des Terrorismus und moslemischen Extremismus nach Angaben aus Regierungskreisen am Samstag halten. Sie werde abends um 19.30 Uhr (15.30 MEZ) vom Fernsehen übertragen, meldete die amtliche pakistanische Nachrichtenagentur APP.

(RPO Archiv)
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