Bereitschaft zu Dialog Indien begrüßt Pakistans Kampfansage an Terrorismus

Neu Delhi/Islamabad (rpo). Indien hat die Kampfansage des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf an militante Moslems weitgehend positiv aufgenommen. Die indische Regierung begrüße das Bekenntnis Pakistans, auf seinem Gebiet und im indischen Teil Kaschmirs Terrorismus nicht zu unterstützen oder zu dulden, sagte Außenminister Jaswant Singh in Neu Delhi.

Indien sei zudem zu einer Wiederaufnahme des Dialogs mit Islamabad bereit, sobald den Ankündigungen Musharrafs, künftig scharf gegen Moslemextremisten vorzugehen, auch verwirklicht werden. Singh wies allerdings Kritik an der Menschenrechtslage in Kaschmir zurück.

Die pakistanischen Behörden gingen indes weiter massiv gegen Moslemaktivisten vor und schlossen in den südlichen Hafenstadt Karachi Büros zweier militanter Islamistenparteien, die Musharraf nun verboten hat. Seit Samstag wurden offiziellen Angaben zufolge rund 500 verdächtige Extremisten festgenommen. Die Zahl werde vermutlich noch steigen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

Der pakistanische Militärmachthaber hatte am Samstag angesichts wachsenden internationalen Drucks und der Kriegsgefahr mit Indien ein Verbot gegen fünf extremistische Moslemorganisationen erlassen. Zwei von ihnen sollen für den Anschlag auf das Parlament in Neu Delhi Mitte Dezember verantwortlich sein, der die Spannungen zwischen beiden Atommächten bis zur Kriegsgefahr gesteigert hatte. Zudem sollen Moscheen und Religionsschulen stärker überwacht werden.

(RPO Archiv)
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