Weiter Unruhe in Kaschmir Inder töten islamische Extremisten

Srinagar (rpo). Die indischen Sicherheitskräfte haben am Sonntagmorgen nach eigenen Angaben zwei islamische Extremisten getötet, die einen Selbstmordanschlag auf einen Stützpunkt in der Nähe der pakistanisch-indischen Grenze geplant haben.

Bei einem der beiden Toten sei ein niederländischer Pass gefunden worden. Die zwei mutmaßlichen Extremisten hätten Wachleute des Lagers mit Messern angegriffen und zwei von ihnen verletzt, bevor sie erschossen worden seien, verlautete aus indischen Sicherheitskreisen.

In Kaschmir kämpfen islamische Extremisten für eine Unabhängigkeit des indischen Unionsstaates oder dessen Angliederung an Pakistan. Beide Länder haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 zwei Kriege um die Himalaja-Region geführt. Jammu-Kaschmir ist der einzige indische Unionsstaat mit einer mehrheitlich moslemischen Bevölkerung.

Bush ruft Indien und Pakistan zu weiterer Entspannung auf

US-Präsident George W. Bush hat Indien und Pakistan am Sonntag aufgefordert, ihre Bemühungen um Frieden fortzusetzen. Dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf dankte Bush telefonisch für sein Vorgehen gegen islamische Extremisten, wie ein Sprecher des Weißen Hauses, Sean McCormack, mitteilte. Auch mit dem indischen Ministerpräsidenten Atal Bihari Vajpayee habe Bush telefoniert. Sowohl Vajpayee als auch Musharraf hätten erklärt, sich weiter für eine Entspannung der Lage in der Region einsetzen zu wollen.

Musharrafs Regierung ging am Wochenende mit umfangreichen Razzien im ganzen Land gegen islamische Extremisten vor. Bis Sonntag wurden nach Angaben der Behörden mehr als 900 Personen verhaftet. In einer Fernsehansprache hatte Musharraf am Samstag erklärt, Pakistan werde keine terroristischen Aktionen von seinem Territorium aus dulden. Er ordnete das Verbot von fünf islamischen Gruppen an.

(RPO Archiv)
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