In Würde sterben

Euthanasie ist ein Hirngespinst. Weil es ihn nicht gibt, den guten oder leichten oder gar schönen Tod, wie es das griechische Wort uns verheißt. Was jedoch stets bleibt, ist unser Wunsch und die Hoffnung, in Würde sterben zu können - die uns doch so wichtig ist, dass wir sie am Anfang des Grundgesetzes für unantastbar erklärt haben.

Die Wirklichkeit aber entscheidet sich am Sterbebett, an dem in furchtbaren Fällen auch Bitten laut und erhört werden. Darf das dann straffrei bleiben? Ist es moralisch vertretbar? Christlich akzeptabel? Die Meinungen dazu gehen quer durch die Parteien und christlichen Kirchen. Die katholische Kirche versucht ihr striktes Nein mit der Forderung nach besserer Palliativmedizin und intensiverer Sterbebegleitung abzufedern. Wir ahnen, dass das nicht immer ausreichen wird und wir uns selbst nach möglicher Schuld, Liebe und Erbarmen befragen müssen. Bei all dem geht es um Menschen, nicht um Biologie. Und um die Freiheit ethischer Eigenverantwortlichkeit, nicht um Theologie. Auch darin kann das Vertrauen in Gott wurzeln.

(RP)
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