Sünden für den Wahlkampf ausgenutzt? In Russland wurde Scharping zum "Held des Tages" erklärt

Moskau (rpo). Das politische Schicksal von Verteidigungsminister Rudolf Scharping stößt auch in den russischen Medien auf großes Interesse. Die Tageszeitung "Wremja MN" kürt den in eine Flugaffäre verstrickten SPD-Politiker am Dienstag auf der Titelseite zum "Helden des Tages". Die Frage nach der privaten Nutzung der Bundeswehrflugzeuge spitze sich für Scharping immer mehr zu, schreibt das Blatt.

Die ebenfalls in Moskau erscheinende "Nowyje Iswestija" sieht Scharping in diesen Tagen am Scheideweg. Der Minister spiele mit hohem Einsatz. "Alles oder Nichts" laute seine Devise, kommentiert die Zeitung am Dienstag.

Die Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" sieht im Trubel um Scharping und dessen Lebensgefährtin einen Vorgeschmack auf die nächste Bundestagswahl. "Die Union nutzt Scharpings Sünden für den Wahlkampf", schrieb die Zeitung am Samstag. Üblicherweise ist das Interesse russischer Medien an innenpolitischen Themen aus Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern eher gering

(RPO Archiv)
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