Krisen und das Gute im Menschen Wie weit die Hilfsbereitschaft trägt

Analyse | Düsseldorf · Die Not in den Hochwasserregionen weckt Hilfsbereitschaft im ganzen Land. Wieso es oft erst schlimm kommen muss, damit der Mensch sich von seiner guten Seite zeigt. Und was daraus folgt.

 Helfer im  schwer getroffenen Bad Münstereifel: Mit einer Menschenkette befördern die Menschen Sandsäcke in einen brüchigen Uferteil der Erft.

Helfer im  schwer getroffenen Bad Münstereifel: Mit einer Menschenkette befördern die Menschen Sandsäcke in einen brüchigen Uferteil der Erft.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Nun staunt das Land wieder über sich selbst. Denn bei allem Schrecken über das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe, bei aller Trauer über die vielen Menschen, die gestorben sind, bei allem Mitgefühl mit denen, deren Existenzen weggespült wurden, gibt es eben auch all die Geschichten von Leuten, die plötzlich neben den Betroffenen im Dreck stehen und schüppen oder einen Topf Bohnensuppe vorbeibringen oder für ein paar Tage die Kinder übernehmen. Und die Hilfe kommt nicht nur von Freunden und Verwandten, auf die man eh immer zählen kann, sondern auch von Fremden. Von entfernten Nachbarn, von Leuten, die im Internet Hilferufe lesen – und ihre Gästesofas ausklappen oder ihre Waschmaschine anbieten oder vorbeikommen, sich in die Helferkette stellen. Und erleben, wie nicht nur das Chaos schwindet, sondern vor allem etwas Anderes wächst: Zusammenhalt.