Impfgegner verhalten sich unsozial

Es ist absurd, dass die viertgrößte Industrienation der Welt es nicht schafft, beim Thema Masern die Ziele der Weltgesundheitsorganisation umzusetzen. Mit unserer Impfquote von unter 95 Prozent befinden wir uns in der Gesellschaft von Schwellenländern mit unzureichendem Gesundheitssystem und großer Armut.

Die Weltgesundheitsorganisation hat sich aus gutem Grund das Ziel gesetzt, Masern wie einst Pest und Cholera auszurotten. Denn Masern sind eine lebensbedrohliche Krankheit. Wer sein Kind nicht gegen Masern impfen lässt, verhält sich unsozial. Er trägt dazu bei, dass die Viren immer wieder eine Chance bekommen, sich auszubreiten.

Das im vergangenen Sommer in Kraft getretene Gesetz, das Eltern noch engmaschiger und verbindlicher auf die notwendigen Impfungen aufmerksam macht, ist der richtige Weg. Sollte diese Gesetzesverschärfung die Impfquote nicht erhöhen, dann muss noch einmal nachgelegt werden. Eine Impfpflicht sollte der letzte Ausweg bleiben. Vorher gibt es die Möglichkeit, nur geimpfte Kinder in Kitas aufzunehmen. Diese Regelung müsste auch für privat betriebene Einrichtungen gelten, die öffentliche Zuschüsse erhalten.

(qua)
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