Berlin Immer mehr Jugendliche im Vollrausch

Berlin · Für viele junge Menschen gehört regelmäßiger Alkoholkonsum zum Alltag.

Das Rauschtrinken von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt in Deutschland ein Problem. Das geht aus den neuesten Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervor, die gestern in Berlin vorgestellt wurden. Demnach trinkt sich fast jeder fünfte Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren mindestens einmal im Monat in einen Rausch. Bei den 18- bis 25-Jährigen liegt die Zahl mit rund 44 Prozent noch höher. Im Vergleich zu 2010 ist das nur ein leichter Rückgang.

Die Direktorin der Bundeszentrale, Elisabeth Pott, verwies darauf, dass das Rauschtrinken sich durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehe. Jungen griffen dabei viel häufiger zur Flasche als Mädchen. Zudem trinken fast 32 Prozent der 16- und 17-Jährigen mindestens einmal pro Woche.

Es gibt aber auch immer mehr Jugendliche, die völlig auf Alkohol verzichten. Der Anteil stieg auf 31 Prozent, vor zehn Jahren waren es nur 16 Prozent. Zudem sind die Jugendlichen immer älter, wenn sie das erste Mal zu alkoholischen Getränken greifen. So lag das Durchschnittsalter beim ersten Glas bei 14,7 (2004: 14,1), beim ersten Rausch bei 16,0 (2004: 15,5).

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), sagte, die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche gar keinen Alkohol trinken, deute auf ein Umdenken in der Gesellschaft hin. Zurückhaltend zeigte sich die CSU-Politikerin bei Maßnahmen wie der Verteuerung von Alkohol, um Jugendliche vom Trinken abzuhalten. Sie setze auf Prävention und Aufklärung, betonte sie.

(das)
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