Aigners Energie-Vorstoß

Natürlich kann man Ilse Aigners Ideen in Sachen Ökostrom-Umlage ausschließlich als Taschenspieler-Trick geißeln, mit dem die CSU-Politikerin Lasten der Energiewende einfach auf spätere Generationen verschiebt. "Heute zahlen die Verbraucher weniger, morgen dafür mehr" klingt wie "Linke Tasche, rechte Tasche", die Voraussage von 72 Milliarden Euro zusätzlicher Verbindlichkeiten in Zeiten der Schuldenbremse kontraproduktiv.

Deshalb ist der Vorschlag aber nicht unseriös. Die Energiewende ist politisch gewollt und unumkehrbar. Und das Argument, es könnten jene mehr zahlen, die später von der Wende profitieren, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Das setzt aber voraus, dass irgendwann die Strompreise sinken, und dass kränkelnde Unternehmen, die mit viel zu hohen fehlgeleiteten Subventionen künstlich am Leben erhalten wurden, konkurrenzfähig werden. Insofern ist Aigners Vorschlag eine Wette auf die Zukunft. Reine Kostenumverteilung bringt eh nichts. Deutschland braucht beim Ökostrom eine Reform, die die Kosten senkt und die Förderung effizienter macht.

(RP)
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