Düsseldorf Hunderte Schulen in NRW nutzen Schulstatistik bereits

Düsseldorf · Die Behauptung von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne), dass eine landesweite Erfassung des Unterrichtsausfalls viel zu aufwendig sei und man deshalb auf Stichproben ausweichen müsse, wird von Praktikern nicht geteilt. Bereits seit 20 Jahren werde an seiner Schule das PC-Programm "Untis" eingesetzt, sagte der Leiter der Hauptschule in Goch, Franz van Beek. Das Programm wird nach Firmenangaben bereits in Hunderten von Schulen in NRW eingesetzt. Mit einem Zusatzmodul könnte der Unterrichtsausfall - getrennt nach Klassen, Fächern, Lehrern und Gründen - erfasst werden. Die Kosten für das Zusatzprogramm lägen für eine Schule mit bis zu 1500 Schülern bei rund 1800 Euro. Wenn die Schulen damit ausgestattet seien, wäre es "per Knopfdruck" möglich, den Unterrichtsausfall in NRW aktuell zu ermitteln, erklärte Sandra Peters von "Untis".

Das Ministerium sagte unserer Zeitung, die Ausstattung der Schulen sei Sache der Schulträger. Landesweit würden verschiedene Schulverwaltungsprogramme eingesetzt. Es sei aber "nicht so, dass die Daten in der geforderten Mindestqualität und mit der gewünschten Aussagekraft auf Knopfdruck zur Verfügung stehen und nur noch zusammengestellt werden müssen". Vielmehr müssten die Daten nach einheitlichen Kriterien aufbereitet und geprüft werden. Der Elternverein NRW vermutet, dass die Landesregierung an den tatsächlichen Zahlen zum Unterrichtsausfall gar nicht interessiert sei.

(hüw)
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