Wissenschaftler erwägen Stopp wegen hohen Kosten Höhn hält an BSE-Tests fest

Düsseldorf (rpo). Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn (Grüne) hält an BSE-Tests an Rindern fest. Wissenschaftler hatten erwogen, die teuren Tests aufgrund der niedrigen Zahl an BSE-Fällen in Deutschland zu streichen.

"Die Debatte darüber kommt viel zu früh", sagte Höhn am Samstag in einem dpa-Gespräch. "Die seit Einführung der flächendeckenden BSE-Tests geborenen Rinder sind jetzt rund 27 Monate alt", sagte Höhn. Die meisten BSE- Fälle seien aber im Alter von vier bis fünf Jahren festgestellt worden. "Deshalb können wir jetzt noch gar nicht sagen, ob unsere Maßnahmen Erfolg haben", sagte die Grünen-Politikerin. Eine Debatte über die Abschaffung der BSE-Tests könne deshalb frühestens in zwei bis drei Jahren geführt werden.

Der Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts, Professor Reinhard Kurth, hatte in der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) erklärt, es müsse darüber nachgedacht werden, wie lange noch flächendeckend auf die Rinderseuche BSE getestet werden solle. Die Zahl der Infektionen sei viel geringer als angenommen. Im Jahr 2001 waren 125 BSE-Fälle in Deutschland festgestellt worden, im vergangenen Jahr noch 106. Im Januar 2003 waren es drei Fälle.

Höhn sagte, die BSE-Tests könnten kurzfristig gar nicht abgeschafft werden, da die Europäische Union die Tests vorschreibe. In Nordrhein-Westfalen sind seit Einführung der Tests vier an BSE erkrankte Tiere entdeckt worden. Die Zahl der freiwilligen BSE-Tests für Rinder, die jünger als 24 Monate sind, geht nach Angaben von Höhn seit einiger Zeit zurück.

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