Hitze: Defekte Klimaanlage stoppt ICE in Köln

Köln/Düsseldorf (bart) Die Pannenserie bei der Deutschen Bahn reißt nicht ab: Gestern musste der ICE 105, der von Amsterdam über Frankfurt am Main nach Basel verkehrt, am Kölner Hauptbahnhof gestoppt werden. Passagiere berichteten, dass in Wagen 39 (Erste Klasse) Flüssigkeit, vermutlich Wasser, von der Decke tropfte. Offenbar war ein Defekt in der Klimaanlage für den unplanmäßigen Halt verantwortlich.

Die Bahn bestätigte den Vorfall, konnte die Ursache gestern allerdings nicht aufklären. Der betroffene Zug müsse zunächst in Basel in eine Werkstatt, sagte ein Unternehmenssprecher: "Wir können weder bestätigen noch ausschließen, dass der Defekt mit der Hitze zusammenhängt." Zu Verspätungen sei es nicht gekommen. Zuvor hatte der Konzern mitgeteilt, dass man nach den Beeinträchtigungen der vergangenen Tage mit keinen weiteren hitzebedingten Problemen an Zügen rechne. Die technischen Störungen hätten sich "eingerenkt". Weitere Probleme seien nicht zu erwarten. Am Sonntag und Montag waren Dutzende Fern- und Nahverkehrszüge wegen hoher Temperaturen ausgefallen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte erneut die Informationspolitik der Bahn. Aufgrund der Ausfälle sei es am Kölner Hauptbahnhof am Sonntag zwischenzeitlich zu "chaotischen Verhältnissen" gekommen, sagte ein Sprecher. Wegen des Gedränges habe die Gefahr bestanden, dass Menschen auf die Gleise stürzten. Der Sprecher forderte die Bahn auf, Fahrgäste bei Zugausfällen oder Verspätungen sofort nach Bekanntwerden der Probleme zu informieren. Zudem müsse das Unternehmen weiter intensiv daran arbeiten, Probleme mit Klimaanlagen auszuschließen: "Die Bahn muss sich darauf einstellen, dass es durch den Klimawandel wärmer wird." Die Technik müsse darauf abgestimmt werden.

(RP)
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