Hämorrhagische Fieber extrem selten Historie dieser Infektionskrankheiten in Deutschland

Hamburg (dpa). Hämorrhagische Fieber gehören zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten, treten aber in Deutschland sehr selten auf. Zu diesen meist aus den Tropen eingeschleppten Krankheiten, bei denen die Patienten unter hohem Fieber sowie Blutungen und Gewebeschäden leiden, gehören die Ebola- und die Marburg-Krankheit sowie Lassa- und Gelbfieber.

1998 registrierte das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) acht, in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres rund 20 Erkrankungsfälle. In den vergangenen drei Jahrzehnten starben in Deutschland nur wenige Menschen nachweislich an einer dieser Viruskrankheiten:

- 1967: In einem Labor der Behring-Werke in Marburg kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Bei der Suche nach der Ursache stoßen Mediziner auf einen bislang unbekannten Erreger: das Marburg-Virus. Es stammt von Affen aus Uganda, aus deren Nierenzellen Impfstoffe hergestellt wurden. Erkrankungen treten auch in Labors in Frankfurt und Belgrad auf. Insgesamt sterben sieben von mehr als 30 Patienten.

- 1999: Im Berliner Virchow-Klinikum stirbt ein 40-jähriger Kameramann an Gelbfieber. Er hatte sich während eines zweiwöchigen Aufenthaltes an der Elfenbeinküste infiziert. Todesursache ist Leber- und Nierenversagen. Es war der erste nachgewiesene Gelbfieberfall seit 1946.

- 2000: In Würzburg stirbt eine 23-jährige Kunststudentin aus Schwäbisch Hall am Lassa-Fieber. Sie war Anfang des Jahres mit Krankheitssymptomen aus Westafrika zurückgekehrt. Dort hatte sie sich vermutlich beim Aufenthalt im Freien an Exkrementen von Mastomys, rattenähnlichen Nagetieren, infiziert. Die Ärzte befürchten, dass es sich um eine neue, besonders aggressive Variante des in Westafrika vorkommenden Virus handelte.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort