Hilfe für Sterbende

Wenn es um die gesetzliche Verankerung von Fragen über Leben und Tod geht, hat sich die politische Kultur in unserem Land bisher als umsichtig erwiesen. Abstimmungen über ethische Fragen werden von der sonst geltenden Fraktionsdisziplin befreit und angenehm sachlich geführt. So ist es auch beim Thema Sterbehilfe.

Im Laufe der bisherigen Diskussion ist deutlich geworden, dass die Hospiz- und Palliativversorgung unzureichend ist. Dies will Gesundheitsminister Gröhe mit einem Gesetz ändern. Die neuen Paragrafen können aber nur ihre Wirkung entfalten, wenn die Kranken- und Pflegekassen tatsächlich bereit sind, ihren Auftrag zu erfüllen und die teuren Leistungen ihren Versicherten offensiv anzubieten.

Für den weiteren Verlauf der gesellschaftlichen Debatte um die Sterbehilfe ist das geplante Gesetz von Bedeutung. Wer Angst vor dem Sterben hat, weil er fürchtet, allein dem Ende entgegen zu gehen, wird die Frage von Sterbehilfe anders beantworten als jemand, der weiß, dass er gut umsorgt ist und Medikamente zur Verfügung hat, die seine Leiden lindern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort