Hilfe für Opfer der Braunkohle

Bergschäden, die der Braunkohleabbau anrichtet, waren bislang kein großes Thema. Viele Hausbesitzer, deren Grundstücke oft mehr als zwanzig Kilometer von Gruben entfernt liegen, konnten sich mysteriöse Gebäudeschäden nicht erklären. Wer hätte gedacht, dass Risse in den Wänden, Schimmel im Keller, Schäden an Türen und Fenstern mit dem Abbau zusammenhängen könnten?

Der Vorstoß der Regierungsfraktionen im Düsseldorfer Landtag soll nun die längst überfällige Transparenz herstellen. Es kann nicht sein, dass die Betroffenen von Braunkohle-Bergschäden schlechter behandelt werden als Geschädigte des Steinkohlebergbaus. Im Ruhrgebiet werden die Forderungen der Hausbesitzer von der RAG meist klaglos reguliert. Bei RWE Power weht offenbar ein anderer Wind. Hier müssen die Betroffenen oft Gutachter einschalten, um an ihr Geld zu kommen. Die geplante Umkehr der Beweislast ist eine große Entlastung für die Betroffenen. Deren Zahl wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Neue Pumptechniken machen es möglich, das Grundwasser immer weiter abzusenken und die Braunkohle aus immer tieferen Löchern abzugraben. Je tiefer gebuddelt wird, um so größer wird das Risiko von Folgeschäden. RWE wird sich wohl auf Entschädigungs-Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe einstellen müssen.

(RP)
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