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Berlin Hetzer von "Kreuz.net" in Österreich vermutet

Berlin · Die Website beleidigt Schwule und Muslime. Jetzt gibt es eine erste heiße Spur zu den Hintermännern.

Die Website mit dem harmlos klingenden Namen "Kreuz.net" existiert bereits seit einigen Jahren, doch erst seit dem Tod von Schauspieler Dirk Bach ist die Bekanntheit rasant gestiegen. Eine Gruppe anonymer Autoren äußert sich auf der Webpräsenz regelmäßig in beleidigender und diskriminierender Weise über Muslime und Schwule.

Anlässlich des Todes von Dirk Bach vor vier Wochen wurde auf "Kreuz.net" ein Nachruf veröffentlicht, der für Empörung sorgte. Der Tod des bekennenden Homosexuellen wurde posthum mit den Worten "Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle" kommentiert. Seitdem läuft die Suche nach den Drahtziehern der Seite.

Dieser Suche widmet sich vor allem David Berger, Koordinator der Kampagne "Stoppt Kreuz.net". Seit dem beleidigenden Nachruf auf Dirk Bach erhielt er eine Vielzahl von Hinweisen zu den Hintermännern. Eine heiße Spur geht dabei in Richtung Kirchenleute: Die katholische Kirche in Österreich könnte hinter der homophoben Internetseite stecken. Berger geht davon aus, dass die Beweise schon bald für Hausdurchsuchungen ausreichen könnten.

Berger, selbst Theologe und Philosoph, vermutet, dass die Redaktion von "Kreuz.net" aus drei bis vier Personen besteht, die der katholischen Kirche angehören. Bei der Bereitstellung von finanziellen Mitteln und Informationen sieht er Verbindungen zur katholischen Kirche ebenfalls bestätigt. Auch der "Spiegel" berichtete jüngst, dass Priester, ein Religionslehrer und Kirchenangestellte in den Fall involviert seien.

Die Betreiber der Internetseite konnten auch deshalb so lange unerkannt bleiben, weil sie häufig wechselnde Server im Ausland bedienten. Inzwischen beschäftigt sich auch die Staatsanwaltschaft Berlin mit "Kreuz.net". Zahlreiche Hinweise seien an die Polizei weitergeleitete worden; über den aktuellen Stand der Ermittlungen gibt es aber keine Informationen.

(cap)
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