Persönlich Hermann Gröhe . . . strebt nach Macht in der CDU

Der Neusser Hermann Gröhe genießt in der CDU großen Respekt. Kein Wunder: Als Generalsekretär hat er im vergangenen Jahr mit zu dem großen Erfolg der Union bei der Bundestagswahl beigetragen. Parteichefin und Kanzlerin Angela Merkel belohnte seinen Einsatz mit der Berufung an die Spitze des Gesundheitsministeriums. Ein Parteiamt hat der 53-jährige Vater von vier Kindern seither nicht inne.

Das soll sich nach den Vorstellungen der NRW-CDU nun ändern. Am Montagabend wird der Landesvorstand mit Armin Laschet an der Spitze Gröhe als Kandidaten für das Parteipräsidium vorschlagen. In dem wichtigsten Gremium der CDU wird der Platz von Philipp Mißfelder frei. Der Mann aus dem Ruhrgebiet hat den Vorsitz der Jungen Union (JU) niedergelegt und tritt nicht mehr an.

Die Entscheidung über die Nachfolge muss der CDU-Bundesparteitag treffen, der am 9. und 10. Dezember in Köln zusammenkommt. Gröhe ist nicht der einzige Bewerber aus NRW: Auch der Bundestagsabgeordnete (und Gesundheitsexperte) Jens Spahn bewirbt sich - mit Unterstützung der JU, der Mittelstandsvereinigung und der Senioren-Union - um den Sitz im Präsidium. Zudem strebt Präsidiumsmitglied Karl-Josef Laumann mit Unterstützung der Landespartei seine Wiederwahl an.

Gröhe bewirbt sich derweil auch um den Vorsitz des CDU-Bezirks Niederrhein, der seit 2000 von dem früheren Kanzleramtsminister Ronald Pofalla geleitet wird. Pofalla wechselt im nächsten Jahr zur Bahn. Interessiert an seinem Parteiposten ist auch der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Günter Krings (45). Auf der Delegiertenversammlung am 21. November in Krefeld dürfte es zu einer Kampfabstimmung kommen. Sollte Gröhe unterliegen, wäre das wohl nicht gerade hilfreich für seine Präsidiums-Kandidatur. Aber, so fragt man sich in der Union, kann man den einzigen Minister aus der NRW-CDU wirklich übergehen?

(RP)
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