Persönlich Heiner Koch ... wird Bischof in Dresden

Die Westfalen halten, was die Rheinländer versprechen. Das ist aus dem an Schmunzeleien reichen Buch der Weisheiten von Bundespräsident und NRW-Ministerpräsident a.D. Johannes Rau. Der grundfröhliche Geistliche Heiner Koch wird über den Spruch, der die Rheinländer auf die Schippe nimmt, schallend lachen, ihn aber in seinem künftigen bischöflichen Alltag im sächsischen Bistum Dresden-Meißen widerlegen. Koch ist nämlich ein zuverlässiger Gottesmann, treu zum Glauben, zu Menschen, zu Überzeugungen.

Der 58 Jahre alte Kölner Weihbischof (seit 2006), dessen Ernennung zum Diözesanbischof von Dresden-Meißen wohl heute im Vatikan offiziell bekannt gegeben wird, ist Rheinländer durch und durch: geboren in Düsseldorf, zum Priester geweiht 1980 im Kölner Dom, Kaplan in Kaarst, Seelsorger in Neuss, Hochschulpfarrer an der Heine-Uni seiner Vaterstadt.

Der promovierte Theologe organisierte 2005 den Kölner Weltjugendtag, das erste katholische Großereignis mit dem soeben zum Papst gewählten Benedikt XVI. Seither wurde Koch, der ein enges und herzliches Verhältnis zum rheinischen Karneval und als Präses zum Schützen-Brauchtum pflegt, immer wieder zum Kreis der Anwärter für einen frei werdenden Bischofsstuhl genannt. Nun wechselt der Weihbischof (Helfer des jeweiligen Diözesanbischofs) aus dem größten deutschen Erzbistum Köln in eines der winzigen Bistümer mit nur 140 000 Katholiken.

Koch, dem Beauftragten der Bischofskonferenz für die katholische deutsche Auslandsseelsorge, werden im kirchlich vergleichsweise abstinenten Osten Fremdheits-Erfahrungen nicht erspart bleiben. Sollte ihm hier und da Aversion begegnen, dürfte sich der glaubensfeste Optimist (mal ernst, mal heiter) an eine seiner irdischen Lebensregeln halten: Selbst wenn dir das Leben eine Zitrone reicht, kann du dich dazu entscheiden, daraus eine Limonade zu machen.

(RP)
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