Neue Planungen der Gesundheitsministerin Hausarztbesuch soll Geld sparen

Hamburg (AP). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt will den Besuch beim Hausarzt attraktiver machen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" fordert die SPD-Politikerin die Stärkung der "Lotsenfunktion des Hausarztes".

Das solle über Hausarzt-Tarife geschehen, die den Versicherten einen niedrigeren Beitrag anbieten, wenn sie vor dem Besuch eines Facharztes grundsätzlich zunächst ihren Hausarzt konsultieren.

Schmidt würde solche Tarife, die von einigen Privatversicherungen bereits angeboten werden, nach eigenen Worten gern in einem Modellversuch von einer gesetzlichen Krankenkasse erproben lassen. Sie hoffe, dass die Reform des Risikostrukturausgleichs die gesetzlichen Kassen ermutige, neue Hausarzt-Tarife anzubieten. Eine Praxisgebühr für Arztbesuche, wie sie kürzlich der Sachverständigenrat vorgeschlagen hatte, lehnte Schmidt ab.

Die Grundprinzipien der Rentenreform - mehr private Eigenvorsorge, etwas weniger Leistungen aus dem gesetzlichen System - ließen sich nicht auf die Reform des Gesundheitswesen übertragen. "Wer krank ist, braucht die notwendigen medizinischen Leistungen", betonte Schmidt. "Das ist etwas anderes, als mit einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge einen bestimmten Lebensstandard zu sichern."

(RPO Archiv)
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