"Nur zusätzliche Instabilität" Harvard-Politologe: Bushs Regierung auf dem Weg ins Desaster

Hamburg (rpo). Die Irak-Politik der US-Regierung erzeugt nur "zusätzliche Instabilität" in der Welt. Zu diesem Schluss ist Harvard-Professor Stanley Hoffmann gekommen. Er konstatiert eine Gefahr für das internationale Recht, für die UNO und für alle Alliierten.

In einem Gespräch mit der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit" sagte Hoffmann: "Die Art, wie diese amerikanische Regierung mit dem Irak- Problem umgeht und seit ihrem Amtsantritt auch mit der UNO, stellt eine Gefahr für das internationale Recht, für die UNO und für alle Alliierten dar."

Hoffmann, einer der renommiertesten Politologen der USA, bezweifelt, dass sich im Irak mit kriegerischen Mitteln eine Demokratie errichten lässt. Diese könne "nicht von außen aufgezwungen werden". "Die Invasion eines arabischen Landes, selbst wenn sie sich gegen Saddam Hussein richtet, züchtet bloß Anti-Amerikanismus."

Der 75-jährige Politologe äußerte die Sorge, ein Krieg der Regierung Bush ohne UN-Mandat etabliere weltweit "das Gesetz des Dschungels". "Sofern man sich eine halbwegs geordnete Welt wünscht, führt der Weg, auf dem wir uns gerade befinden, ins Desaster."

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