Düsseldorf/Münster Hartz IV für jede zweite Alleinerziehende

Düsseldorf/Münster · Ein Viertel der Hartz-IV-Empfänger in NRW hat keinen Schulabschluss.

13 Fakten zu Hartz IV
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Foto: dpa, Oliver Berg

Alleinerziehenden-Haushalte greifen in Nordrhein-Westfalen besonders häufig auf Leistungen der Grundsicherung zurück. Knapp 158 000 solcher Haushalte bezogen im August 2013 Hartz IV. Relativ ausgedrückt sind das fast 50 Prozent. Das geht aus dem gestern in Münster vorgelegten Arbeitslosenreport NRW hervor. Der Report bezieht sich auf Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Im Januar 2014 ist die Zahl der Alleinerziehenden-Haushalte, die von Hartz IV leben, nur leicht zurückgegangen. Nach Angaben der BA-Regionaldirektion NRW waren es 156 520 Haushalte.

Alleinerziehende leiden dem Report zufolge auch unter einem erhöhten Risiko, Hartz IV dauerhaft zu beziehen. 276 000 (67 Prozent) aller Alleinerziehenden - inklusive derer ohne eigenen Haushalt - nahmen im Dezember 2013 länger als zwei Jahre die Leistungen der Grundsicherung in Anspruch.

Weitere Probleme sind laut Report Qualifikation und Alter. Rund 350 000 Hartz-IV-Empfänger (65 Prozent) hatten keine abgeschlossene Ausbildung, 129 000 (23 Prozent) keinen Schulabschluss. Knapp 78 Prozent der älteren Personen bezogen Hartz IV länger als zwei Jahre.

Die Freie Wohlfahrtspflege in NRWspricht von alarmierenden Zahlen. Sie fordert flexiblere Arbeitszeiten und ein besseres Kinderbetreuungs-Angebot. Von der Bundesagentur für Arbeit wünscht sie sich gesteigerte finanzielle Investitionen. Ein Sprecher der BA in NRW verwies auf getätigte Investitionen, betonte aber gleichzeitig, dass man bei den Alleinerziehenden etwas tun müsse. Das Problem sei, dass Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren laut Sozialgesetz nicht verpflichtet seien zu arbeiten.

(mak)
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