Persönlich Hartmut Mehdorn . . . verwickelt in Korruptionsfall?

In seiner Position als Chef des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) hat Hartmut Mehdorn mehrfach den angekündigten Eröffnungstermin verschoben. Noch in diesem Monat will er von seinem Posten zurücktreten, wegen Querelen mit dem Aufsichtsrat. Mitte März übernimmt bereits Bombardier-Manager Karsten Mühlenfeld die Geschäfte der Flughafengesellschaft. Seinem Nachfolger wünschte Mehdorn "toi, toi, toi". Und legte sich gegenüber dem "Focus" auf einen neuen Termin fest: "Der BER wird im zweiten Halbjahr 2017 eröffnet". Im März 2016 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. "Die Airlines bekommen spätestens ein Jahr vor Eröffnung den endgültigen Starttermin mitgeteilt", sagte Mehdorn. Nun übergebe er "ein bestelltes Haus und ein jetzt gut organisiertes Großprojekt". Dass der neue Starttermin eingehalten wird, darum muss sich dann sein Nachfolger kümmern.

Der Hauptstadtflughafen will den scheidenden Geschäftsführer Mehdorn aber nicht recht in den Ruhestand entlassen: Er soll im Juni 2013 von einem Schmiergeld-Verdacht gegen einen Bereichsleiter erfahren haben - und sprach dem Manager kurz später eine Empfehlung aus. Die Neuruppiner Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen den früheren Bereichsleiter wegen Bestechlichkeit in einem besonders schweren Fall.

Mehdorn plant derweil für seinen Ruhestand. Seine Aufsichtsrat-Mandate als Kontrolleur beim Softwarekonzern SAP, der russischen Bahn und dem Logistiker Fiege werde er weiterführen, sagte der 72-Jährige. "Vielleicht übernehme ich noch ein viertes, mehr aber nicht. Denn die Lebensuhr tickt." Mit seiner Frau wolle er Norditalien und Florenz bereisen. Dabei will er nicht abgeschirmt im Edelhotel absteigen, sondern ein kleines Appartement mieten, in dem er auch kochen könne. Ihm gehören ein Weinberg und ein Ferienhaus in Südfrankreich.

(RP)
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